Schnappfinger / Sehnenscheidenentzündung
Probleme mit den Sehnen im Bereich der Hand sind häufig und kommen in allen Altersgruppen vor.
Beim Schnappfinger oder schnellenden Finger handelt es sich um eine Überlastungserscheinung, die häufig nach Gartenarbeit oder bei manuellen Tätigkeiten auftritt. Auch Diabetiker leiden öfter an Schnappfingern, da es durch den Diabetes ebenfalls zu einer Verdickung der Beugesehnen kommen kann. Dadurch gleiten die Sehnen nicht mehr durch die sogenannten Ringbänder, sondern schnappen beim Öffnen der Hand. Manchmal ist dies mit Schmerzen verbunden,
Die klassische Sehnenscheidenentzündung, medizinisch auch Tendovaginosis stenosans de Quervain genannt, wird durch eine Engstelle der Strecksehnen des Daumens am Handgelenk verursacht. Die Daumenstrecksehnen müssen am Handgelenk durch einen engen Tunnel, das sogenannte Strecksehnenfach. Verdicken sich die Sehnen durch Überlastung, kommt es zu Reibung in dem engen Tunnel. Dies ist mit einer charakteristischen Schwellung auf der Daumenseite des Handgelenks verbunden und Schmerzen bei Bewegung des Daumens. Sehnenscheidenentzündungen kommen häufig auch bei schwangeren oder stillenden Patientinnen vor.
Weitere Informationen über Sehnenscheidenentzündungen finden Sie hier.
Daumensattelgelenk / Rhizarthrose
Rhizarthrose ist die Arthrose des Daumensattelgelenks und die zweithäufigste degenerative Gelenkerkrankung der Hand. Es kommt hierbei zu belastungsabhängigen Schmerzen im Daumen bzw.Daumenballen. In fortgeschrittenen Stadien können auch bei nur geringen Belastungen oder Bewegung Beschwerden auftreten, oder gar Ruheschmerz vorhanden sein.
Zu Beginn der Erkrankung helfen oftmals Modifikationen von alltäglichen Belastungen, um die Beschwerden deutlich zu lindern. Insbesondere sollte versucht werden, den sogenannten Spitz- oder Pinzettengriff zwischen Daumen und Zeigefinger zu vermeiden, da es hierbei zur Belastung des Daumensattelgelenkes kommt. Auch die vorübergehende Ruhigstellung des Gelenks mit einer Daumenorthese oder -bandage, z.B. nachts oder auch stundenweise tagsüber, kann zu einer deutlichen Beschwerdelinderung führen.
Eine Injektion in das Gelenk mit Hyaluronsäure kann oft für mehrere Monate eine Schmerzlinderung erzielen.
Erst wenn die konservativen Maßnahmen keine Besserung mehr erbringen kommen operative Therapien zum Einsatz. Der Ersatz des Daumensattelgelenks durch ein Kunstgelenk (Totalendoprothese) ist eine Therapieoption, welche die Funktion des Daumensattelgelenks weitgehend erhält. Die heute verfügbaren Implantate ermöglichen ein hohes Maß an Beweglichkeit bei großer Sicherheit gegen Instabilität und Luxationen, d..h Ausrenken des Gelenkes.
Alternativ hat sich bei stärker ausgeprägter Arthrose die Entfernung des großen Vieleckbeins und Stabilisierung des ersten Mittelhandknochens mit einem Sehnenstreifen (Resektions-Suspensions-Arthroplastik, z.B. Operation nach Epping) bewährt.
In Einzelfällen kann auch eine Denervation des Daumensattelgelenkes, also eine gezielte Verödung der schmerzleitenden Nervenfasern, durchgeführt werden. Diese Operation simulieren wir vorher durch gezielte Ausschaltung der entsprechenden Nerven mit Lokalanästhetikum.
Arthrose der Fingergelenke
Die Arthrose der Fingerendgelenke ist die häufigste Arthrose der Hand. Oft ist sie erblich, kann aber auch sporadisch auftreten. Auch Arthrosen der Fingermittel- oder -grundgelenke kommen vor. Charakteristisch ist eine morgendlichen Steifigkeit der betroffenen Gelenke, häufig treten aber auch Schmerzen bei oder nach Belastung auf. Die erkrankten Gelenken sind gelegentlich geschwollen und können verdickt sein, an den Endgelenken treten typische knotige Veränderungen auf.
Mukoidzysten oder Ganglien (Überbeine) treten nicht selten an den arthrotischen Fingergelenken auf. Insbesondere an den Fingerendgelenken sind diese zumeist erbsengroßen Verdickungen sehr störend. Diese Zysten können beim Anstoßen schmerzen und sich entzünden. Mitunter kommt es durch eine Verletzung zu einer Eröffnung einer solchen Zyste, wobei ein klares zähflüssige bzw. Gel-artiges Sekret austritt. Mukoidzysten können problemlos in einer kleinen ambulanten Operation in örtlicher Betäubung entfernt werden.
In den Anfangsstadien der Fingerarthrose lässt sich eine gute Beschwerdelinderung durch Salbenverbände, z.B. mit Diclofenac Gel, erzielen. Auch durch Injektionen mit Kortison oder Hyaluronsäure in die betroffenen Gelenke lassen sich die Beschwerden oft monatelang kontrollieren.
An operativen Verfahren steht zum Beispiel die Arthrodese, also die Versteifung des Gelenks in einer funktionsgünstigen Stellung, zur Verfügung. Diese bietet sich besonders bei Arthrose der Fingerendgelenke an. Wir verwenden für die Versteifung der Fingerendgelenk in der Regel Kompressionsschrauben, die im Knochen verbleiben und nicht entfernt werden müssen.
In den Fingergrund- und -mittelgelenken kommen künstliche Gelenke in Frage, sowohl als Oberflächenersatz (ähnlich wie ein künstliches Kniegelenk) oder als Silikonplatzhalter. Arthrodesen (operative Versteifung) der Fingergrund- und -mittelgelenke kommen in Einzelfällen, insbesondere bei jüngeren Patienten und Patienten mit schwerer körperlicher Arbeit und Beanspruchung der Hände, in Frage.
Die Denervation, also selektive Verödung der schmerzführenden Nervenfasern, ist eine Alternative zur Versteifung oder einem Kunstgelenk und erzielt insbesondere an den Fingergrundgelenken zu guten Ergebnissen.
Wir beraten Sie gerne über die einzelnen Therapieoptionen und erstellen einen individuellen Behandlungsplan mit Ihnen.
Ellenbogen
Im Bereich des Ellenbogens behandeln wir chronische Überlastungssyndrome wie den Tennis- oder Golferellenbogen, Nervenengpasssyndrome wie zum Beispiel das Kubitaltunnelsyndrom, Pronator- oder Lacertussyndrom, aber auch Verletzungen wie den Abriss der distalen Bizepssehne.
Gallensteinleiden
Gallensteine stellen eine häufige gutartige Erkrankung des Bauchraumes dar, welche zum Teil erhebliche Beschwerden verursachen können. Gallensteine können aus verschiedenen Ursachen entstehen, und eine ganz unterschiedliche Zusammensetzung aufweisen (z.B. Cholesterin-, Pigment-, Kalksteine). Ebenso vielfältig sind die Beschwerden, die von Steinen ausgelöst werden können. Steine können ein reiner "Zufallsbefund" bei Routineuntersuchungen sein, welche keine Beschwerden verursachen. Viele Patienten beklagen allerdings auf näheres Befragen unspezifische Oberbauchbeschwerden mit Nahrungsmittelunverträglichkeit, oder Druckbeschwerden. Bei einer Entzündungen der Gallenblase werden akute rechtsseitigen Oberbauchschmerz und gelegentlich Fieber beklagt. Bei Gallenkoliken werden kurze teils sehr starke, krampfartige Schmerzen mit Ausstrahlung in die Schulter oder in den Rücken angegeben.
Gefährlich kann das Abwandern eines Steins (öfter bei kleinen Steinen oder Gries) sein. Hier treten typische Koliken auf, wobei eine begleitende Bauchspeicheldrüsenentzündung mit Stau der Gallenwege auftreten kann. Hier ist neben den typischen Schmerzen auch eine Gelbverfärbung der Haut und Augen häufig. Zudem können sich die Gallenwege entzünden, was zu hohem Fieber führt. Diese Erkrankung bedarf der notfälligen Abklärung. Falls Sie solche Beschwerden haben, raten wir die Vorstellung in der Notfallambulanz einer Klinik.
Inwiefern nachgewiesene Steine einer operativen Entfernung bedürfen hängt somit von der individuellen Anamnese und dem vorliegenden Beschwerdebild ab. Falls bei Ihnen Gallensteine diagnostiziert wurden, oder Sie immer wieder Beschwerden im rechten Oberbauch beklagen, können Sie sich gern einen Termin zur Beurteilung in unserer chirurgischen Sprechstunde vereinbaren.
Wir bieten die minimal invasive Entfernung der Gallenblase für unkomplizierte Steinleiden im OP-Zentrum im Medipark an.
Hernien
Brüche (Hernien) sind sehr häufige Erkrankungen. Eine Hernie ist eine sackartige Ausstülpung des Bauchraumes außerhalb der Bauchdecke, so dass hier eine Beule zu sehen ist. Der "Bruchsack" tritt durch ein Loch/Lücke in der Muskulatur der Bauchwand, sodass hier die typische Schwellung entsteht. Brüche können an den verschiedensten Stellen des Körpers auftreten. Die häufigste Lokalisation ist die vordere Bauchwand und die Leistenregion.
Im Bereich der Bauchwand finden sich Brüche am häufigsten in der Mittellinie im Oberbauch oder Unterbauch, oder im Bereich des Nabels (Nabelhernie). Ebenfalls treten nicht selten Brüche im Bereich von Narben nach vorangegangenen Operationen auf, hier bezeichnet man diese als Narbenhernien.
Häufige sind auch Hernien im Bereich der Leisten (Leistenhernien), und vor allem bei Frauen im Bereich des Oberschenkels als Schenkelhernien. Es finden sich noch weitere spezielle Formen der Hernien die aber seltener sind.
Alle Hernien haben gemeinsam, dass durch die entstandene Muskellücke Strukturen aus dem Bauchraum (Fettgewebe, Bindegewebe, aber auch Eingeweide) vor die Bauchwand treten und gegebenenfalls hier einklemmen können. Durch dieses Hervortreten des Gewebes kann es zu einer dauerhaften Einklemmung mit entsprechenden Absterben des Bruchinhaltes kommen.
Wird eine Hernie vermutet, sollten Sie sich durch einen Arzt untersuchen und beraten lassen. In der Regel lassen sich die meisten Brüche reponieren, dies bedeutet der Inhalt des Bruchs kann zurück in die Bauchhöhle gedrückt werden. Die definitive Versorgung eines Bauchwandbruches kann allerdings nur durch eine operative Maßnahme sicher erfolgen. Ob ein Bruch operiert werden muss entscheidet sich vor allem nach den vorliegenden Beschwerden, dem zu erwartenden Risiko für eine Komplikation (d.h. eine Einklemmung des Bruchs), der Größe des Bruchs und Ihren Begleiterkrankungen.
Operative Maßnahmen die bei einer Bruchversorgung infrage kommen sind sowohl Eingriffe von "außen" als konventionelle Therapie mit Schnitt, also auch Eingriffe von "innen" als minimalinvasives Verfahren unter Verwendung der Technik der Bauchspiegelung. Verfahren können mittels direkter Naht erfolgen, es kann ggf. jedoch auch notwendig sein, ein Kunststoffnetz zur Verstärkung einzusetzen. Netze die hier verwendet werden können resorbierbar, teil- resorbierbar oder nicht resorbierbar sein. Dies bedeutet, dass das Kunststoffmaterial sich entweder mit der Zeit komplett, oder zum Teil, oder gar nicht auflöst. Vorteile der unterschiedlichen Versorgungen müssen im Arzt- Patienten Gespräch besprochen werden.
Die Routineversorgung von Brüchen ohne Einklemmung lässt sich in der Regel ambulant durchführen. Dies bedeutet dass der Bruch entweder in lokaler Betäubung oder in Vollnarkose operativ im Tageseingriff versorgt werden kann, sodass Sie als Patient noch am selben Tag nach Hause gehen können.
Nach einer operativen Versorgung des Bruchs ist eine medizinische Nachsorge notwendig. Je nach verwendetem Verfahren wird eine gewisse Zeit der Schonung empfohlen. Netzbasierte Verfahren sind in der Regel belastbarer, sodass die Schonung in der Regel nur kurzfristig ausfallen muss. In der Nachbehandlung wird, vor allem bei Brüchen im Bereich der vorderen Bauchwand, das vorübergehende Tragen eines elastischen Mieders empfohlen.
Falls Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen ein Bruch vorliegen könnte, Sie eine Schwellung, Schmerzhaftigkeit in der Leiste, am Bauchnabel oder Bauchwand haben machen Sie sich am besten einen Termin zum Gespräch in unserer chirurgischen Sprechstunde. Hier können wir eine gründliche Untersuchung, sowie entsprechende Beratung durchführen.
Weitere Informationen über zahlreiche handchirurgische Erkrankungen finden Sie hier.